§ 20 SGB V: Voraussetzung für die Zertifizierung bei der ZPP

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Infos zum Zertifizierungsverfahren von Präventionskursen bei der Zentralen Prüfstelle für Prävention

INFORMATIONEN ZUM THEMA PRÄVENTION

Auf dieser Seite wollen wir dir möglichst kompakt einen Überblick über die Zentrale Prüfstelle für Prävention sowie den Leitfaden Prävention liefern und dir mit Praxisbeispielen bei deinem Antrag auf Zertifizierung deiner Kursangebote helfen. Weitere Informationen sowie Hilfe zu deiner Zertifizierung findest du auf der Seite der Zentralen Prüfstelle für Prävention: www.zentrale-pruefstelle-praevention.de

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LEITFADEN PRÄVENTION

Die gesetzlichen Krankenkassen haben sich zum Ziel gemacht, den Gesundheitszustand ihrer Versicherten zu verbessern und gesundheitlichen Beeinträchtigungen rechtzeitig wirksam zu begegnen, anstatt diese später kostenintensiv zu kurieren. Dieses Ziel gilt für alle Versicherten - unabhängig von deren sozialer und persönlicher Situation. Die Zielgruppe sind gesunde Versicherte mit Bewegungsmangel, jedoch ohne behandlungsbedürftige Erkrankungen.

Hierzu steht seit dem Jahr 2000 durch den Gesetzgeber gemäß §20 SGB V jedem Versicherten ein Zuschuss zu primärpräventiven Leistungen zu. Die Kriterien zur Vergabe dieser Leistungen sind im aktuellen Leitfaden Prävention (Stand 2020) des GKV-Spitzenverband geregelt.

Den aktuellen Präventionsleitfaden findest du hier.

ZENTRALE PRÜFSTELLE FÜR PRÄVENTION

Die Zentrale Prüfstelle für Prävention wurde von der Kooperationsgemeinschaft der Krankenkassen ins Leben gerufen. Ihre Aufgabe ist die Prüfung und Zertifizierung von Präventionskursen nach §20 Abs. 1 SGB V.

Das Prüfsiegel „Deutscher Standard Prävention“ zur Zertifizierung von Präventionsangeboten wird seither ausschließlich von der Zentralen Prüfstelle für Prävention vergeben und ist grundsätzlich von allen beteiligten Krankenkassen akzeptiert. Die Prüfung erfolgt nach dem aktuellen Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbandes.

VORTEILE

  • Der Aufwand für Kursanbieter sinkt deutlich.
  • Nur noch eine Prüfung für die beteiligten Krankenkassen nötig.
  • Gemeinsame Kursdatenbank, auf die alle Kassenpatienten/-mitglieder zugreifen können.
  • Bundeseinheitliche Prüfkriterien und somit einheitliche Prüfergebnisse, welche von allen Krankenkassen der Kooperationsgemeinschaft grundsätzlich anerkannt werden.

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DIESE ANGEBOTE KÖNNEN ZERTIFIZIERT WERDEN

Kurse der Primärprävention können aus den vier Handlungsfeldern zertifiziert werden. Für jedes Handlungsfeld wurden zwei Präventionsziele definiert. Die nachfolgende Grafik soll einen Überblick verschaffen:

Handlungsfelder der Primärprävention nach dem Leitfaden Prävention
Abb.: Handlungsfelder der Primärprävention nach dem Leitfaden Prävention, Stand 2010

DIESE ANGEBOTE KÖNNEN NICHT ZERTIFIZIERT WERDEN

  • Leistungen der betrieblichen Gesundheitsförderung
  • Leistungen der Lebenswelten (z.B. Kindergärten, Schulen)

VORAUSSETZUNGEN

Seit dem 1.1.21 benötigst du für die Primärprävention nach §20 SGB V bestimmte Grundqualifikationen. Diese unterteilen sich in fachwissenschaftliche, fachpraktische und fachübergreifende Kompetenzen. Beispielsweise benötigst du im Handlungsfeld Bewegungsgewohnheiten Präventionsprinzip 2 (Vorbeugung und Reduzierung spezieller gesundheitlicher Risiken durch geeignete verhaltens- und gesundheitsorientierte Bewegungsprogramme) insgesamt 870 Stunden oder 29 ECTS-Punkte:

Übersicht über die Primärprävention nach §20 SGB V bestimmte Grundqualifikationen.
Übersicht über die Primärprävention nach §20 SGB V bestimmte Grundqualifikationen.

Die geforderten Kompetenzen sind zu mindestens 60 % in staatlich anerkannten Berufsausbildungen und/oder wissenschaftlichen Studiengängen an Universitäten oder Fachhochschulen jeweils mit Abschluss zu erwerben. Sie können aber bis zu 40 % durch weitere Qualifizierungsmaßnahmen ergänzt werden.

Wie und wo kannst du diese Qualifizierungsmaßnahmen absolvieren? Die angesprochenen 40 % sind bei Institutionen der Aus-, Fort- und Weiterbildung, die staatlich anerkannte Berufs- oder Studienabschlüsse vergeben bzw. die staatlich anerkannt sind, sowie von Berufs- und Fachverbänden zu erwerben.

Des Weiteren kann eine nichtformale berufliche Qualifizierung mit Abschluss (Prüfung + Urkunde) anteilig angerechnet werden. Dazu zählen Abschlüsse, die an privaten Institutionen absolviert wurden. Die Dauer dieser Aus- bzw. Fortbildungen muss jedoch mindestens zwei Jahre betragen.

WAS KANN ZERTIFIZIERT WERDEN

Zertifiziert werden können ausschließlich zeitlich abgeschlossene und konkret definierte Maßnahmen mit einem festgelegten Kursleiter. Die ZPP zertifiziert lediglich Maßnahmen, jedoch keine Kursleiter, Unternehmen oder Ausbildungsanbieter.

Beispiel

Kursleiter A (Sportwissenschaftler, zertifizierter Nordic Walking Kursleiter) will folgende Ausbildungen anbieten:

  1. Mittwoch: Nordic-Walking-Lauftreff
  2. Dienstag : Nordic-Walking-Kurs für Hausfrauen über 10 Wochen
  3. Donnerstags: Nordic-Walking-Kurs für Schichtarbeiter über 10 Wochen


Kurs 1): Dieser Kurs kann nicht bei der ZPP zertifiziert werden, da es sich dabei nicht um eine abgeschlossene Maßnahme handelt, sondern dies ein Angebot des allgemeinen Freizeit- und Breitensports ist. Angebote dieser Art werden nicht zertifiziert.

Kurs 2) und 3): Beide Kurse können zertifiziert werden. Zu beachten ist, dass für jeden der beiden Kurse eine eigene Zertifizierung erfolgen muss. Da es sich um unterschiedliche Kurse handelt, muss auch der Kursaufbau und Kursablauf inhaltlich darauf abgestimmt werden (z. B. unterschiedliche Stundenbilder, unterschiedliche Methodik).

Empfehlungen für die Kursgestaltung

  • Teilnehmeranzahl (es sollten höchstens 12–15 Teilnehmer sein)
  • Zielgruppenhomogenität: Die Kursteilnehmer*innen gehören der ausgewiesenen Zielgruppe an
  • Kontraindikationen: Kontraindikationen sind auszuschließen
  • Umfang des Kurse (8–12 Einheiten)
  • Dauer (45–90 Minuten)
  • Häufigkeit der Kurse (1- bis 2-mal wöchentlich)

Achtung, nicht förderungswürdig sind:

  • Angebote, die nicht zu einem der 4 Handlungsfelder (Bewegung, Entspannung, Ernährung, Suchtmittelkonsum)
  • Angebote des allgemeinen Freizeit- und Breitensports
  • Maßnahmen, die vorwiegend dem Erlernen einer Sportart dienen
  • Reine oder überwiegend gerätegestützte Angebote
  • Angebote, die an die Nutzung von Geräten bestimmter Firmen gebunden sind
  • Dauerangebote
  • Angebote für Kinder unter sechs Jahren (nur über den Setting-Ansatz)

SO FUNKTIONIERT DIE ZERTIFIZIERUNG

Für eine Zertifizierung ist bei der ZPP Folgendes einzureichen:

  • Nachweis der Grundqualifikation (z. B. Abschlusszeugnis Studium)
  • Nachweis der Zusatzqualifikation (z. B. Zertifikat Aquafitness Trainer)
  • Kurskonzept (Konzeption mit Angabe von: Zielgruppe, Zielen, Inhalten, Methoden; organisatorische Aspekte: Stunden- und Teilnehmerzahl, Termine, Kosten usw.)
  • Stundenbilder aller Unterrichtseinheiten (9 Kurstage à 9 Stundenbilder)
  • Unterlagen für die Teilnehmenden sowie
  • vorliegende Medien, welche die Nachhaltigkeit des Programms sichern sollen (Kursleitermanual, Teilnehmermaterial, Hausaufgaben)

Beispielhafte Kurskonzepte und Stundenbilder erhältst du mit den Kursunterlagen in unseren Ausbildungen, die den Vorgaben gemäß § 20 SGB V entsprechen.

Nachfolgend haben wir ein Video für dich erstellt, in dem die Anmeldung eines Kurses bei der Zentralen Prüfstelle Prävention erklärt wird.

Sollte das Video nicht korrekt abgespielt werden, kannst du es auch auf Youtube ansehen.

Anerkannte Weiterbildungen nach § 20 SGB V

Um Präventionskurse geben zu können, musst du neben deiner Grundqualifikation bestimmte kursspezifische Weiterbildungsnachweise erbringen.

Die Akademie für Sport und Gesundheit bietet diese anerkannten Kursleiterqualifikationen an, mit denen du als Präventionstrainer tätig werden kannst.

Vorlagen für Stundenbilder

Gern stellen wir dir kostenlos Vorlagen für Stundenbilder zur Verfügung, wie sie im Rahmen der Paragraph 20 Zertifizierung bei der ZPP Antragstellung gefordert werden.

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