Pectoralis Major: Anatomie und Funktion

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Bereich: Muskulatur

Der Pectoralis major - auf deutsch: Großer Brustmuskel - ist der oberste und größte Muskel der vorderen Brustwand.

Er ist ein dicker, fächerförmiger Muskel, der unter dem Brustgewebe liegt und die vordere Wand der Achselhöhle bildet. Der Pectoralis major ist der oberflächlichste Muskel in der Brustregion.

Es gibt zwei Köpfe des Pectoralis major:

  • den Pars Clavicularis und
  • den Pars Sternocostalis,

die sich auf ihr Ursprungsgebiet beziehen.

Der große Brustmuskel lässt sich in 3 Bereiche untergliedern:

  • Musculus pectoralis major pars clavicularis (oberer Teil)
  • Musculus pectoralis major pars sternocostalis (mittlerer Teil)
  • Musculus pectoralis major pars abdominalis (unterer Teil)

 

detaillierte Illustration des Brustmuskel mit Beschriftung
(stock.adobe.com) | © bilderzwerg | # 94023927

Übersicht

Synonym

Großer Brustmuskel

Ursprung

Clavicula (Schlüsselbein)

Sternum (Brustbein)

1.-6. Rippe

Ansatz

Crista tuberculi majoris humeri

Nerv

Nervus pectoralis lateralis und Nervus pectoralis medialis

Funktion

Arme: Adduktion, Anteversion, Innenrotation

Schulter: Depression

Synergisten

M. deltoideus

M. pectoralis minor

Antagonisten

M. trapezius

 

Ursprung

Der Pectoralis major besteht aus zwei Köpfen:

  1. dem Clavicular- und
  2. dem Sternocostal-Kopf:

Clavicular-Kopf: entspringt an der vorderen Oberfläche der medialen Hälfte des Schlüsselbeins.

Sternocostal-Kopf: ist der größere der beiden Köpfe und hat seinen Ursprung:

  • am Brustbein,
  • an der vorderen Fläche der sechs oberen Rippenknorpel und
  • dem oberen Teil der Aponeurose des Musculus obliquus externus.

Ansatz

Der m. pectoralis major setzt am Oberarm an: Crista tuberculi majoris humeri

Innervation

Die beiden Köpfe des Pectoralis major werden von unterschiedlichen Nerven versorgt.

Der Klavikularkopf wird durch den Nervus pectoralis lateralis versorgt. Der N. pectoralis lateralis entspringt direkt aus dem Seitenstrang des Plexus brachialis

Der Sternocostalkopf wird durch den Nervus pectoralis medialis innerviert.

  • Clavicular-Kopf: C5 - C6
  • Sternocostal-Kopf: C7 - TH1

Arterielle Versorgung

Pectoraler Ast des Truncus thoracoacromialis

Funktion

Der Pectoralis Major gehört zu den wichtigsten Muskeln im oberen Körperbereich und ist für verschiedene Bewegungen im Schulter- und Brustbereich zuständig, wie z.B.

  • das Heranziehen des Oberarms an den Körper (Adduktion),
  • das Anheben des Arms nach vorne (Anteversion),
  • Innenrotation des Armes und
  • das Herunterdrücken der Schulter (Depression).

Der Pectoralis major ist zudem bei der tiefen oder erzwungenen Einatmung aktiv, aber nicht bei der Ausatmung.

Synergisten

  • deltoideus
  • pectoralis minor

Antagonisten

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Palpation

Die beiden Köpfe des M. pectoralis major können separat getestet werden:

  • Der Kopf des Musculus pectoralis major kann getestet werden, indem der Arm im Schultergelenk gegen einen Widerstand angewinkelt wird, wobei er gesehen und ertastet werden kann.
  • Der Sternocostal-Kopf des Petoralis major kann getestet werden, indem der Arm am Schultergelenk gegen einen Widerstand angewinkelt wird.

Übungen

Es gibt verschiedene Übungen, die gezielt den Pectoralis Major kräftigen.

Hier sind einige Beispiele:

  1. Bankdrücken: Diese Übung wird oft als Königsdisziplin für die Kräftigung der Brustmuskeln angesehen. Dabei liegst du auf einer Bank und drückst eine Langhantel oder Kurzhanteln von der Brust weg. Die Bewegung trainiert nicht nur den Pectoralis Major, sondern auch andere Muskeln wie den Trizeps und die Schultern.
    Wenn du Bankdrücken auf einer Negativbank ausführst, bei der dein Kopf tiefer liegt als dein Oberkörper, kannst du mehr Fokus auf den unteren Teil des Brustmuskels (Pars abdominalis) legen.
    Umgekehrt kannst du durch eine positiv geneigte Schrägbank mehr Fokus auf den oberen Teil des Pectoralis major legen.
  2. Liegestütze: Liegestütze sind eine klassische Körpergewichtsübung, die den Pectoralis Major beanspruchen. Dabei stützt du dich mit den Händen auf dem Boden ab und senkst deinen Körper ab, indem du deine Arme beugst. Anschließend drückst du dich wieder nach oben.
  3. Flys: Bei dieser Übung liegst du auf einer Bank und hältst zwei Hanteln vor deinem Körper. Dann senkst du die Arme zur Seite ab, bis sie in einer Linie mit deinem Körper sind, und hebst sie wieder an.
  4. Dips: Dips sind eine Übung, die den Trizeps und den Pectoralis Major trainieren. Dabei stützt du dich mit den Händen auf zwei Bänken ab und senkst deinen Körper ab, indem du deine Arme beugst. Anschließend drückst du dich wieder nach oben.

Klinische Relevanz

Verletzungen

Die Ruptur der Pectoralis-Major-Sehne ist eine seltene Schulterverletzung, die am häufigsten bei Gewichthebern auftritt, z. B. beim Bankdrücken, wenn sich der belastete Arm in Streckung und Außenrotation befindet.

Die meisten Läsionen befinden sich an der muskulotendinösen Verbindung und entstehen durch eine heftige, exzentrische Kontraktion des Muskels, wie z. B. beim Bankdrücken.

Eine weniger häufige Rissstelle ist der Muskelbauch, meist als Folge eines direkten Schlags. Die Verletzung ist durch plötzliche und akute Schmerzen in der Brustwand und im Schulterbereich, Blutergüsse und Kraftverlust des Muskels gekennzeichnet. Hochgradige Teil- oder Vollrisse rechtfertigen eine chirurgische Reparatur als bevorzugte Behandlung, wenn die Funktion erhalten werden soll, insbesondere bei Sportlern.

Schnelles Handeln, die richtige Diagnose und eine möglichst baldige chirurgische Reparatur sind der Schlüssel zur erfolgreichen Genesung. Wenn du zu lange wartest, kann die akute Verletzung chronisch werden und die Erfolgsaussichten werden dadurch stark verringert. Nach der Operation wird der betroffene Arm etwa sechs bis acht Wochen lang mit einer Schlinge ruhiggestellt, um Bewegungen des Arms zu minimieren und ein erneutes Aufreißen der Operationsstelle zu vermeiden. Etwa zwei Monate nach der Operation wird in der Regel eine sechsmonatige Physiotherapie eingeleitet, um den Muskel zu stärken. Die meisten Patienten sind in der Lage, sechs Monate bis ein Jahr nach der Operation wieder aktiv zu werden.

Verspannungen

Klinisch gesehen ist die häufigste Ursache für eine Verspannung des Pectoralis major ein steifer oberer Rücken, der oft eine Folge einer nicht perfekten Haltung von Nacken, Schulter und oberem Rücken ist, z. B. das obere Kreuzsyndrom.

  • Pectoralis major. (2023). Physiopedia, https://www.physio-pedia.com/index.php?title=Pectoralis_major&oldid=326496.
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