Ob du glaubst etwas erreichen zu können oder nicht – du liegst immer richtig. (Henry Ford)
Im Haushalt, Job oder während des herausfordernden Workouts im Sport: Motivation macht in allen Lebensbereichen einen Unterschied. Sie ist essenziell für Veränderungen und deinen generellen Gemütszustand. Deshalb ist es wichtig, ihre Funktionen, aber vor allem ihren Ursprung zu kennen. Woraus schöpfst du deine Motivation?
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Motivation bezeichnet den Antrieb zur Handlung und ist essenziell, um Dinge zu erledigen – privat wie auch im Berufsleben. Natürlich kannst du Aufgaben auch ohne große Motivation abhaken; es dauert nur sehr viel länger und das Ergebnis ist nicht unbedingt zufriedenstellend. Du kannst dir die Motivation also wie ein legales Doping-Mittel vorstellen: Fühlst du dich zu Beginn einer neuen Herausforderung motiviert, sind die Chancen, dass du gute und vor allem effiziente Arbeit leistest, höher, als wenn du eher mäßig motiviert bist.
Daher profitieren beispielsweise Unternehmen sehr von motivierten Angestellten. Führungskräfte schaffen unter anderem monetäre Anreize, um so Motivation zu generieren. Solche Stimulatoren nennt man Motivatoren. Diese müssen nicht unbedingt nur materiell sein – es kann auch um Anerkennung oder Status gehen.
Das Wort „Motivation“ leitet sich von „Motive“ ab, also Gründen, warum wir in einer bestimmten Situation handeln. Handelst du entsprechend und setzt deine Motivation in die Tat um, nennt man dies „Volition“.
Aufgrund der hohen Relevanz in sämtlichen Bereichen, ist die Motivation ein beliebtes Forschungsgebiet. Woher kommt der Antrieb zur Handlung? Es existieren viele Theorien, die meisten Forscher sind sich jedoch darüber einig, dass es vor allem zwei Formen von Motivation gibt: die intrinsische und ihr Gegenstück, die extrinsische.
Diese Form der Motivation gilt allgemein als die stärkste, da der Antrieb in uns selbst erzeugt wird. Das Ergebnis sind eine höhere Zufriedenheit und zufriedenstellende Leistungen. Die Motivation entsteht aus unserem Inneren, aus unseren persönlichen Wünschen, Leidenschaften und eigenen Zielen. Wir sind also nicht auf externe Reize, wie Lob oder Zuspruch angewiesen, sondern handeln aus Selbstmotivation.
Bei der extrinsischen Motivation geht es um äußere Anreize. Dabei geht es oft darum, eine gewisse Verhaltensweise zu stärken und verfestigen – beispielsweise vergleichbar mit der Kindererziehung. Bei der Mitarbeitermotivation setzen Unternehmen häufig auf die extrinsische Motivation in Form von finanziellem Ansporn oder immateriellen Motivatoren wie Anerkennung oder Ruhm.
Diese Art der Motivation kann sogar durch negative Reize erzeugt werden, beispielsweise Sanktionen oder Strafen. Wenn du dich also am frühen Montagmorgen aus dem Bett quälst und zur Arbeit gehst, obwohl du eigentlich keine Lust hast, sorgt deine extrinsische Motivation dafür, dass du es doch tust: Du möchtest nämlich nicht gefeuert werden.
Es kann auch passieren, dass intrinsische und extrinsische Motivation gemeinsam auftreten – sozusagen ein Anabolika-Cocktail für deine Motivation! Denn wird dein innerer Antrieb noch von außen verstärkt, wirkt sich das auf deinen Tatendrang aus und der Motivationsmix erzeugt maximale Lust, Aufgaben oder Herausforderungen anzugehen.
Es gibt auch Forscher, die davon ausgehen, dass intrinsische Motivation die Voraussetzung für das Wirken extrinsischer Motivation ist. Sonst wären bei bestimmten Aufgaben immer wieder kontinuierliche Anreize erforderlich, um die betroffene Person zum Weitermachen zu bewegen. Wichtig für eine fortwährende Motivation ist also die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist, dass die eine Motivationsform nicht die andere ersetzt. Wir haben festgestellt, dass intrinsische Motivation langlebiger und nachhaltiger ist. Wenn du also ein Projekt beginnst oder anfängst, Sport zu machen, weil du innerlich motiviert bist und Lust darauf hast, solltest du darauf achten, dass das deine Hauptmotivation bleibt. Natürlich ist es wunderbar, wenn dann noch die extrinsische Motivation in Form von einem Lohnbonus oder ersten sichtbaren Muskeln hinzukommen. Erinnere dich jedoch immer daran, dass das nicht deine ursprüngliche Motivation war und dass diese nicht komplett durch die extrinsische Motivation ersetzt werden sollte. Sonst kann es schnell zu Frustration und sogar zum gegenteiligen Effekt, also Demotivation, kommen, wenn die gewohnten Belohnungen nicht direkt erreicht werden.
Doch woher kommt der innere Antrieb, unsere intrinsische Motivation? Um das Konstrukt Motivation besser zu verstehen, lohnt sich ein kleiner Ausflug in die Psychologie. Viele Forscher haben sich im Laufe ihrer Karriere mit dem Thema Motivation auseinandergesetzt und verschiedene Theorien entworfen.
Einer der bekanntesten Forscher im Bereich Motivation ist Abraham Maslow, der ein Modell entwickelt hat, in dem es vordergründig um menschliche Bedürfnisse geht. Deswegen trägt das Modell auch den Namen „Maslowsche Bedürfnispyramide“.
Maslow geht davon aus, dass der Mensch unterschiedliche Bedürfnisse hat und diese aufeinander aufbauen. Diese Bedürfnisse generieren Motivation, diese Bedürfnisse zu erfüllen. Die ersten drei Stufen bilden hierbei die Basis. Sie werden auch „Defizitbedürfnisse“ genannt und gelten als grundlegende Voraussetzung, um Zufriedenheit zu erzeugen. Darauf bauen weitere Bedürfnisse auf, die für das persönliche Wachstum zuständig sind. Ganz oben steht dabei die Selbstverwirklichung, sozusagen als „i-Tüpfelchen“ des menschlichen Daseins.
Im Modell von Maslow dient die Motivation dazu, die jeweiligen Bedürfnisse zu befriedigen. Es geht also um intrinsische Motivation für unterschiedlich wichtige Bedürfnisse, die aufeinander aufbauen.
Es gibt noch weitere Motivationstheorien, die sich dem Thema auf eine andere Art und Weise nähern. Ein Beispiel ist das Modell von Frederick Herzberg, einem amerikanischen Psychologie-Professor, das sich Zwei-Faktoren-Theorie nennt. Hier geht es speziell um die Mitarbeitermotivation. Herzberg unterscheidet zwischen Motivationsfaktoren oder auch Motivatoren und Hygienefaktoren.
Zu ersteren gehören inhaltliche Punkte wie Anerkennung, Wachstum, Erfolg und Beförderung, während es bei den Hygienefaktoren um den Kontext der Arbeit wie Arbeitsbedingungen, Sicherheit, Zusammenhang des Berufs mit dem Privatleben und Gehalt geht. Das Fehlen von Hygienefaktoren führt zu einem Verlust von Motivation. Das Fehlen von Motivatoren hingegen führt laut Herzberg nicht zwingend zum gleichen Ergebnis.
Motivation für eine neue Aufgabe zu empfinden, hängt mit unseren Bedürfnissen zusammen. Wir haben also etwas, das uns antreibt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Um Motivation zu steigern, solltest du dich also zunächst fragen, was genau dein Antrieb in der Situation ist. Dabei hilft es dir, über vergangene Momente nachzudenken und dich folgendes zu fragen:
Sei dir außerdem bewusst, in welche Richtung du dich bewegen möchtest. Der Ursprung des Wortes „Motivation“ liegt im lateinischen Verb movere, das „Bewegen“ oder „Antreiben“ bedeutet. Hier unterscheidet man in zwei grundsätzliche Richtungen:
Hin-zu-Motivation
Hier geht es um etwas, das du erreichen möchtest. Eine Führungsposition oder dein Idealgewicht – kurz gesagt: etwas, das noch nicht vorhanden ist. Meist gibt es einen Plan, um am gewünschten Ziel anzukommen. Das genaue Ziel ist hierbei entscheidend. Denn dies wird zu deinem Motivator.
Weg-von-Motivation
Bei dieser Richtung geht es um eine Flucht aus einer bestimmten Situation. Dabei kann es sich um einen unzufriedenstellenden Arbeitsplatz oder eine toxische Beziehung handeln. Eine bestehende Situation muss in jedem Fall geändert werden und darin liegt auch die Motivation.
Wie bereits erwähnt, ist es für dich sehr wichtig zu erkennen, in welche Richtung du dich bewegst und warum. Hierzu lässt sich sagen, dass die „Hin-zu-Motivation“ auf jeden Fall langlebiger und ergiebiger ist, da du auf ein konkretes Ziel hinarbeitest und nicht nur versuchst, deinen Fluchtinstinkt zu befriedigen.
Wir haben festgestellt, wie wichtig Motivation für deine Arbeit und dein Privatleben ist. Wie sieht das allerdings genau in der Praxis aus? Gibt es Tricks, mit denen ich mehr Motivation erzeugen kann, eventuell auch unbewusst? Wir haben für dich ein paar Hacks gesammelt, die dir helfen werden, deinen Alltag motivierter anzugehen. Du kannst diese Tipps auf viele Bereiche übertragen, sei es am Arbeitsplatz, im Privatleben oder beim Erreichen sportlicher Ziele.
1. Was ist dein Antrieb?
Um deine Motivation zu steigern, ist es wichtig, deine Motivatoren zu kennen. Was motiviert dich besonders? Überlege, wo deine Motivationsquellen in der Vergangenheit lagen und in welchen Situationen du sehr motiviert warst – oft entsteht Motivation unbewusst.
Hinterfrage auch, ob deine Motivatoren extrinsisch oder intrinsisch sind. Wenn du dir darüber im Klaren bist, kannst du dementsprechend handeln und daraus deine Motivatoren ableiten, um die Intensität deiner Motivation zu steigern.
2. Wo führt der Weg hin?
Ein konkretes Ziel, beziehungsweise ein Beweggrund, ist das A und O, um Motivation aufzubauen und vor allem zu halten. Gerade im Sport hilft es enorm, ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben, das du erreichen willst. Versuche es dabei, so konkret wie möglich zu formulieren.
Abzunehmen ist ein guter Beweggrund, noch besser ist, ein Idealgewicht vor Augen zu haben und zielgerichtet darauf hinzuarbeiten. Im Job erfolgreich zu sein ist ebenfalls ein gutes Ziel, aber eine ganz bestimmte Stelle zu erlangen ist noch besser, da deine Motivation dann auf ein festgelegtes Ergebnis hinarbeitet. Hast du dieses erreicht, ist es auch leichter, dich im Anschluss dafür zu belohnen, was wiederum ebenfalls die Motivation steigert. Zielgerichtetes Arbeiten ist definitiv ergiebiger als ohne konkrete Ziele zu arbeiten.
3. Gönn dir was Gutes
Auch wenn wir die intrinsische Motivation als nachhaltiger eingestuft haben, kann auch die extrinsische Motivation sehr hilfreich sein. Lege dir also konkrete Zwischenziele zu, nach deren Erreichen du dich selbst belohnst. Wenn du noch 100 Seiten für die Uni lesen musst, kann es hilfreich sein, diese in kleinere Blöcke zu unterteilen und beispielsweise nach 20 Seiten eine kleine Pause einzulegen, in der du zehn Minuten auf Social Media verbringst oder dich anderweitig beschäftigst.
Das schafft einerseits Motivation, weil du dir deinen Berg an Arbeit in kleinere Etappen eingeteilt hast und es nun machbarer erscheint, außerdem hast du dir selbst einen Anreiz geschaffen. Viele kleine Erfolgserlebnisse sind oft hilfreicher und erzeugen mehr Motivation als ein großes.
4. Verbringe deine Pause in der Natur
Zeit in der Natur hat einen positiven Einfluss auf unser Denken und unseren Geist. Wenn du deine Mittagspause an der frischen Luft in der Natur verbringst, wirst du danach sehr viel motivierter sein, als wenn du in einem stickigen Pausenraum sitzen bleibst. Bewegung, die Klänge der Natur, die Farben und das natürliche Licht haben einen positiven Einfluss auf deinen Körper und deine Verhaltensweise.
Das hat wiederum zur Folge, dass du mehr Motivation für deine Tätigkeit – sei es Arbeit oder Sport – haben wirst. Darum bevorzugen auch die meisten Menschen das Joggen im Wald oder über Felder.
5. Einstellung ist alles
In einer Studie wurden zwei getrennten Schülergruppen der gleiche Test vorgelegt. Der einen Gruppe wurde gesagt, dass der Test schwer sei und nur kaum jemand ihn bestehen würde. Der zweiten Gruppe wurde gesagt, dass der Test machbar und nicht zu anspruchsvoll sei. Die Ergebnisse waren sehr aufschlussreich: Die erste Gruppe hat deutlich schlechter abgeschnitten als die zweite.
Daran siehst du, wie wichtig deine Einstellung ist, wenn du an eine neue Aufgabe oder Herausforderung herantrittst. Wenn du bereits zu Beginn sicher bist, dass du es sowieso nicht schaffen wirst oder eh nicht so gut bist wie dein Kollege, machst du es dir selbst schwerer. Gehst du jedoch mit der Überzeugung heran, dass du der Aufgabe gewachsen bist und diese dir zu deinem Wachstum dient, ist es wahrscheinlicher, dass du diese gut erledigst. Deine Einstellung hat erheblichen Einfluss auf deine intrinsische Motivation!
Nimm dir vor Antritt einer neuen Aufgabe bewusst einen Moment Zeit und ersetze im Fall einer negativen, demotivierenden Einstellung diese mit einer positiven. Das mag zuerst komisch klingen, aber versuche, dich immer wieder bewusst mit deiner Willenskraft für die positiven Gedanken zu entscheiden. Nach einiger Zeit wird diese Einstellung dadurch dann nach und nach zu deiner natürlichen Haltung.
6. Musik als Motivationsbringer
Ein sehr praktischer Tipp zur Motivationssteigerung ist das Aufdrehen von Musik. Das gilt vor allem beim Training. Musik hilft dir dabei, dich während einer besonders harten Trainingseinheit ein wenig abzulenken und die Intensität zu halten. Auch entsprechende Rhythmen können helfen, das Training intensiv auszuführen und eventuell sogar das Tempo ein wenig steigern. Achte jedoch darauf, dass du dich nicht überforderst.
7. Realistische Deadlines setzen
Zeitdruck kann, in gesundem Maße, die Produktivität anregen und als Motivator dienen, um deine Aufgaben zielgerichtet auszuführen. Wenn du für deine Ziele keinen bestimmten Zeitrahmen setzt, kannst du schnell dazu neigen, zu prokrastinieren, also aufzuschieben und stattdessen etwas anderes zu machen. Dadurch fällt das Erreichen der gesetzten Ziele oft schwer und du fühlst dich demotiviert. Vor allem bei Aufgaben, die uns sehr schwer erscheinen oder sehr umfangreich sind, haben wir oft Schwierigkeiten anzufangen.
Deswegen ist es wichtig, sich selbst eine realistische Deadline zu setzen. Dies ist wichtig, um Motivation zu erzeugen und Demotivation zu vermeiden. Wenn du dir nämlich vornimmst, in zwei Wochen den Umfang deines Bizepses zu verdoppeln, ist das nicht nur sehr unrealistisch, sondern dementsprechend auch demotivierend. Gerade im Sport hilft es, mit einem Trainer über realistische Deadlines für deine Ziele zu sprechen und so einen detaillierten Trainingsplan zu erstellen.