Paleo Diät: Vorteile und Nachteile

Steinzeit-Ernährung: was darf man essen und was nicht?

Die Paleo-Ernährung orientiert sich an dem, was den Menschen zur Steinzeit zur Verfügung stand.

Eine typische Paleo-Ernährung setzt sich aus unverarbeiteten und unbehandelten Lebensmitteln zusammen.

Lebensmittel für die Paleo-Diät

• Fleisch: Wildfleisch, Rind, Lamm, Huhn, Pute, Schwein und andere
• Fisch und Meeresfrüchte: Lachs, Forelle, Schellfisch, Garnelen, Schalentiere usw. (wähle möglichst Wildfang)
• Eier: können aus Freilandhaltung, Weidehaltung oder mit Omega-3-Fettsäuren angereichert sein
• Gemüse: Brokkoli, Grünkohl, Paprika, Zwiebeln, Karotten, Tomaten, etc.
• Obst: Äpfel, Bananen, Orangen, Birnen, Avocados, Erdbeeren, Blaubeeren und mehr.
• Knollen: Kartoffeln, Süßkartoffeln, Süßkartoffeln, Rüben, etc.
• Nüsse und Samen: Mandeln, Macadamianüsse, Walnüsse, Haselnüsse, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne und mehr
• Gesunde Fette und Öle: Natives Olivenöl extra, Avocadoöl u.a.
• Salz und Gewürze: Meersalz, Knoblauch, Kurkuma, Rosmarin, etc.

Viele Menschen bevorzugen bei der Paleo-Diät Fleisch aus Grasfütterung, Eier aus Weidehaltung und Bioprodukte.

Zu vermeidende Lebensmittel bei der Paleo-Diät

• Zucker und Maissirup mit hohem Fruktosegehalt: Softdrinks, Fruchtsäfte, Haushaltszucker, Süßigkeiten, Gebäck, Eiscreme und viele andere
• Getreide: Brot, Nudeln, Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, etc.
• Hülsenfrüchte: Bohnen, Linsen und vieles mehr
• Milchprodukte: die meisten Milchprodukte, insbesondere fettarme Milchprodukte (in einigen Paleo-Versionen sind auch Vollfettprodukte wie Butter und Käse enthalten)
• Einige Pflanzenöle: Sojabohnenöl, Sonnenblumenöl, Baumwollsamenöl, Maisöl, Traubenkernöl, Distelöl und andere
• Künstliche Süßstoffe: Aspartam, Sucralose, Cyclamate, Saccharin, Acesulfam-Kalium (verwende stattdessen natürliche Süßstoffe)
• Stark verarbeitete Lebensmittel: alles, was als "Diät" oder "fettarm" gekennzeichnet ist oder viele Zusatzstoffe enthält, einschließlich künstlicher Mahlzeitenersatzprodukte

Diese relativ „jungen“ Nahrungsmittel werden für zahlreiche Erkrankungen und Allergien mitverantwortlich gemacht.

Nährstoffverhältnis bei einer Paleo Diät

Eine „artgerechte“ Steinzeit-Ernährung besteht im Durchschnitt aus bis zu 40% aus Fetten und 25-30% aus Proteinen.

Paleo Diät: mehr als eine Ernährungsweise

Es gibt keine einheitliche Festlegung, was eine Paleo-Ernährung ist oder nicht. Diese Ernährungsform wird aktuell viel in Populär- und Laienmedien propagiert und diskutiert, mit zum Teil abweichenden Behauptungen.  

Paleo ist mehr als eine Ernährungsweise; Paleo beinhaltet unter anderem:

• Gesunder Lifestyle
• Frisch zubereitete, hochwertige Lebensmittel
• Abkehr von Hektik und Stress der modernen Zivilisation – dafür Zuwendung zur Natur
• Ausreichend Schlaf und natürlicher Biorhythmus
• Viel Bewegung nach urzeitlichem Vorbild (freie Bewegungsmuster an der frischen Luft)

Modifizierte Paleo-Diäten

In den letzten Jahren hat sich die Paleo-Gemeinschaft stark weiterentwickelt.

Inzwischen gibt es mehrere verschiedene Versionen der Paleo-Diät. Einige von ihnen erlauben einige moderne Lebensmittel wie zum Beispiel glutenfreie Körner wie Reis.

Viele Menschen betrachten Paleo heute als eine Vorlage für ihre Ernährung und nicht mehr unbedingt als ein strenges Regelwerk, das du befolgen musst.

Kritik an der Paleo-Ernährung

Einige Kritiker der Paleo-Ernährung argumentieren, dass es unmöglich ist, genau zu wissen, was die frühen Menschen während der Steinzeit gegessen haben, da keine Aufzeichnungen dieser Zeit existieren. Andere Kritiker argumentieren, dass die Steinzeiternährung für die heutige moderne Welt unangemessen ist und dass eine Ernährung, die auf wissenschaftlichen Beweisen basiert, besser geeignet ist, um die Gesundheit zu fördern.

Einige Experten haben auch darauf hingewiesen, dass die Paleo-Ernährung möglicherweise nicht ausreichend Ballaststoffe, Vitamin D und Kalzium liefern kann, insbesondere für Menschen, die sich auf Fleisch als Hauptquelle von Protein verlassen. Es wird auch argumentiert, dass die Ausschließung von Nahrungsmittelgruppen wie Getreide, Hülsenfrüchte und Milchprodukte, die in der Paleo-Ernährung vermieden werden, möglicherweise zu Nährstoffmängeln führen kann.

Weitere Kritikpunkte am Paleo-Konzept sind:

1. Es herrscht Uneinigkeit über die Zusammensetzung der Nahrung unserer Vorfahren. Heute lebende Naturvölker unterscheiden sich untereinander in ihrem Ernährungsverhalten.
2. Die eine Steinzeiternährung gab es demnach nicht.
3. Der Steinzeitmensch wurde nicht alt genug, um heute vorherrschende Zivilisationskrankheiten zu entwickeln.
4. Aus ökologischer Sicht ist Paleo aufgrund des hohen Fleischkonsums kritisch zu bewerten.
5. Der Mensch ist aufgrund seines Adaptationspotenzials in der Lage sich schnell an Umweltbedingungen anzupassen. So vermutlich auch hinsichtlich der ihm zur Verfügung stehenden Nahrung.   

Bewertung der Paleo-Ernährung

Es gibt keine definitive Antwort darauf, ob die Paleo-Ernährung gut ist oder nicht. Einige Menschen berichten, dass sie sich während der Einhaltung einer Paleo-Ernährung gesünder und energiegeladener fühlen, während andere sagen, dass sie Schwierigkeiten haben, genügend Nährstoffe aufzunehmen oder dass sie sich eingeschränkt fühlen.

Es gibt einige wissenschaftliche Studien, die darauf hinweisen, dass die Paleo-Ernährung Vorteile haben kann, wie eine geringere Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einen niedrigeren Blutzuckerspiegel. Es gibt jedoch auch Studien, die gezeigt haben, dass die Paleo-Ernährung möglicherweise nicht ausreichend Nährstoffe liefern kann, insbesondere in Bezug auf Ballaststoffe, Vitamin D und Kalzium.

Das Paleo-Konzept macht deutlich wie sehr wir uns von unserer steinzeitlichen Lebensweise entfernt haben.

Eine Paleo Diät kombiniert eine gesunde Lebensweise mit einer naturbelassenen Lebensmittelauswahl. Die Lebensmittelauswahl ist in vielen Fällen als ernährungsphysiologisch günstig und unproblematisch einzustufen.

Fleisch und Fisch nehmen in der Paleo-Ernährung normalerweise eine große Rolle ein. Damit steht diese Kostform im deutlichen Gegensatz zu vegetarischen und veganen Ernährungsweisen.