I-Stip, X-Strip, Y-Strip, Fächer und Pre Cuts.
Obwohl diese Namen zunächst befremdlich klingen, sind sie recht einfach erklärt. Es handelt sich um die Formen in denen das Kinesiologie Tape aufgeklebt wird.
Damit die bunten Klebeverbände ihre ganze Wirkung entfalten, ist es wichtig, die richtige Klebetechnik zu kennen. Du solltest Dich damit vertraut machen, welche Form von Streifen an welchen Gelenken und an welchen Körperstellen zum Einsatz kommt.
Im Folgenden erklären wir Dir die einzelnen Formen.
Der Grundbaustein eines jeden Tapeverbands ist der I-Streifen. Es ist vermutlich auch die Form, in der das Kinesiologie Tape am häufigsten verwendet wird. Der I-Strip wird in erster Linie dafür genutzt, um die Muskulatur und Sehnen zu stützen. Zudem ist er der Grundbaustein für den X- und Y-Strip. Anwendungsmöglichkeiten finden sich bei Beschwerden der Rotatorenmanschette, im Gesäßmuskel, dem Quadrizeps und der Achillessehne. Zudem ist I-förmige Pflaster beliebt, um die Körperhaltung zu unterstützen.
Die Herstellung eines I-Streifen ist denkbar einfach. Schneide einen Teil des Kinesiologie Tapes in der benötigten Länge ab und schneide mit einer Tape-Schere die Ecken rund. Da Du damit verhinderst, dass der Tapeverband an Deiner Kleidung reibt, verlängerst Du automatisch dessen Klebedauer.
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Ein weiterer Tapeverband, der im Repertoire eines jeden Physiotherapeuten und Chiropraktikers sein sollte, ist der X-Strip. Er kommt dann zum Einsatz, wenn das Tape eine große Fläche oder mehrere Gelenkbereiche abdecken muss. Der X-Streifen wird in der Regel so angebracht, dass sich das X an besonders empfindlichen Stellen, wie der Kniekehle kreuzt. Das X wird dabei direkt über dem Schmerzpunkt geklebt. Wir empfehlen dabei eine 80 % Spannung des elastischen Klebebands.
Ein X-Strip ist schnell herzustellen. Grundbaustein ist der I-Streifen. Diesen musst Du dann in Längsrichtung von einem Ende des Bandes bis fast hin in die Mitte teilen. Achte darauf, nicht ganz bis zur Mitte zu schneiden. Danach drehst Du das Band um und wiederholst den Vorgang. In der Mitte des Kinesiologie Pflasters sollte nun ca. 5 cm des Bandes die Mitte des X bilden.
Der Y-Strip ist ein weitere wichtiger Tapeverband, der regelmäßig genutzt wird. Es handelt sich um einen I-Streifen mit einem Längsschnitt, der sich von einem Ende aus erstreckt. Die Unterseite des Y dient als Ankerstreifen. Alternativ kannst Du natürlich auch einen X-Strip in der Mitte teilen. Dieses Vorgehen ermöglicht es Dir, zwei kleine Y-Strips herzustellen.
Beim Anlegen solltest Du darauf achten, dass die beiden getrennten Enden angrenzend an den zu behandelnden Muskel oder Gelenk positioniert werden. Es sollte sich so anfühlen, als ob Du mit Deinen Händen den Muskel oder das Gelenk fixieren möchtest.
Hauptsächlich dienen Y-Streifen der Linderung von Schmerzen und Entzündungen, der Aktivierung geschwächter Muskelpartien oder als Stütze. Je nachdem was Du mit dem Tapeverband erreichen willst, ist es wichtig, auf die Dehnung des Pflasters zu achten. Zur Schmerzlindernd solltest Du auf eine Vorspannung verzichten. Willst Du jedoch Fehlstellungen oder Haltung korrigieren, empfehlen wir dir eine Dehnung von 50 bis 70 %.
Wie der Name schon sagt, ähnelt die vierte Variante des Kinesiologie Tapeverbands einem Fächer. Der Fächer Tapeverband kommt bei Blutergüssen, Schwellungen und Ödemen zum Einsatz. Für den Fächer Tapeverband musst du lediglich ein I-Strip in Längsrichtung in 4 oder 5 schmale Streifen schneiden.
Achte darauf, die Fächerstreifen nicht zu tief zu schneiden, um einen optimalen Halt des Ankerstreifens zu gewährleisten. Der Vorteil des Fächers liegt darin, dass die dünnen Tapestreifen die Haut leicht anheben. Dies fördert die Durchblutung. Außerdem kann die Lymphflüssigkeit aus dem betroffenen Bereich besser abfließen, was ein schnelles Abschwellen begünstigt.
Beim Anlegen empfehlen wir Dir, die betroffene Stelle erhöht zu lagern. Der Ankerpunkt wird oberhalb oder unterhalb der Schwellung angebracht. Daraufhin werden die dünnen Streifen mit einer Vorspannung einzeln über der Verletzung angebracht. Um ein besseres Ergebnis zu erzielen und den Heilungsprozess zu beschleunigen, empfehlen wir Dir, eine zweiten Fächerverband anzulegen der den Ersten kreuzt.
Das Pflaster kommt häufig zur Unterstützung von verletztem Gewebe zum Einsatz. Außerdem ist es ideal, um einzelne Muskelverspannungen und Triggerpunkte gezielt zu behandeln.
Ein Tape Pflaster ist eigentlich nur ein kleiner I-Strip. Beim Aufkleben ist es wichtig, dass Du den mittleren Teil des Trägerpapiers aufschneidest und freilegst. Diesen Teil dehnst Du zu 75 bis 100 % und klebst es auf die betroffene Stelle. Die kleineren Endstücke werden ungedehnt als Halterung auf die Haut aufgeklebt.
Durch das spezielle Tapeverfahren hebt sich die Haut und das Gewebe vom Triggerpunkt, was wiederum eine bessere Durchblutung ermöglicht und Schmerzen lindert.
Sobald Du dich mit dem Thema Kinesiologie Tape auseinandersetzt, wirst Du feststellen, dass es alle bis jetzt beschriebenes Formen auch als sogenannte Pre-Cuts käuflich zu erwerben gibt.
Pre-Cuts sind bereits vorgefertigte, vorgeschnitten Pflaster, die sofort einsatzbereit sind. Der Vorteil ist, Du sparst Zeit. Großer Nachteil hingegen bleibt, dass Pre-Cuts in ihren Längen genormt sind. Die Möglichkeit den Tapeverband Deinen individuellen Bedürfnissen anzupassen gibt es dabei nur begrenzt.
Da jeder Mensch unterschiedlich ist, empfehlen wir Dir deshalb, nur im Notfall auf die Pre-Cuts zurückzugreifen.Praktischer und vielseitiger anwendbar sind, die regulären Kinesiologie Tape Rollen.
Dein Tape verklebt ständig deine Schere? Normalerweise liegt es nicht an der Qualität des Kinesiologie Tapes, sondern an der Schere selbst. Für einen sauber geschnittene Tape Anlage empfehlen wir die Verwendung einer Tape Schere, die speziell für das Zuschneiden von Kinesiologie Tape entwickelt wurde und spezielle Oberflächenbeschichtungen aufweist.