7 Tipps um sich vor Seekrankheit zu schützen

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Die Seekrankheit, auch Kinetose genannt, ist eine Unterform der Reisekrankheit. Während der Fahrt auf dem Wasser sorgen diverse Symptome für Unwohlsein. Meist beginnt die Seekrankheit mit Gähnen, Mundtrockenheit, kaltem Schweiß und Kopfschmerzen. Im weiteren Verlauf kommen Schwindel, Übelkeit und Brechreiz dazu.

Ursache der Seekrankheit

Durch die Bewegung des Wassers geraten unsere Sinneswahrnehmungen durcheinander. Einigen Menschen macht das nichts aus, aber ca. 75% reagieren mit den oben genannten Symptomen. Unser Gleichgewichtsorgan (=Vestibularapparat) regelt die Wahrnehmung der Position des Kopfes. Auf dem bewegten Wasser stimmt diese nicht mit der Rückmeldung der Augen und des propriozeptiven Systems überein. Während sich unser Körper nicht aktiv bewegt, melden die Augen sowie das Gleichgewichtsorgan trotzdem Bewegung. Kann der Körper die unterschiedlichen Rückmeldungen nicht gut verarbeiten, treten die Symptome der Seekrankheit auf.

„Oh je, mir geht's nicht gut" – und nun?

Setzen die Symptome ein, gilt es Ruhe zu bewahren und sich möglichst nicht auf die Seekrankheit zu konzentrieren. Die Gedanken spielen dabei eine große Rolle, denn sie können die Intensität der Symptome verschlimmern. Zudem ist es besser, sich im mittleren Teil des Schiffes aufzuhalten und, wenn möglich, an die frische Luft zu gehen. Dabei sollte der Blick auf einen fixen Punkt am Horizont gelenkt werden. Blickt man zur Seite kann das die Symptome verschlimmern.

Ferner kann es hilfreich sein sich hinzulegen, die Augen zu schließen oder den Himmel zu betrachten. Auch Schlaf kann zu einer Verbesserung der Symptomatik führen. In diesem Zustand sinkt der Histaminspiegel. Histamin, so vermuten Forscher, löst die Seekrankheit aus. Der Stoff ist unter anderem im zentralen Nervensystem für das Auslösen von Erbrechen verantwortlich. Viele Medikamente gegen Seekrankheit enthalten Antihistaminika und sorgen bei leichten bis mittleren Beschwerden für eine Linderung der Symptome.

Um es nicht so weit kommen zu lassen, sollte man sein Verhalten bereits im Vorfeld anpassen. Zu viel oder gar kein Essen vor der Fahrt erhöht die Empfindlichkeit des Magens. Besser wäre es, mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Auch auf Alkohol sollte verzichtet werden, da dieser den Magen und die Wahrnehmung zusätzlich reizt.

Vorkehrungen im Überblick: Magen nicht zu voll und nicht zu leer. Kein Alkohol. Ruhe bewahren. Gedanken auf etwas Anderes lenken. Frische Luft. In der Schiffsmitte aufhalten. Einen fixen Punkt am Horizont suchen. Hinlegen.

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Was tun, damit man nicht „die Fische füttert"

Hat all die gute Vorbereitung nicht geholfen und es treten die Symptome der Seekrankheit auf, gibt es diverse Mittel, die die Symptome lindern können:

1. Ingwer

Dünne Scheiben, direkt von der rohen Wurzel geschnitten, als Tee oder in Kapselform. Nimmt man Ingwer zu sich, soll die Anfälligkeit für Seekrankheit verringert werden. Ingwer gilt zwar als harmloses Naturheilmittel, die Einnahme sollte aber im Vorfeld trotzdem mit dem Arzt oder Apotheker besprochen werden. Bei Magenproblemen oder Gallensteinen sollte auf den Verzehr der Wurzel verzichtet werden.

2. Minze

Tröpfelt man Minzöl auf einen Träger, z.B. auf ein Taschentuch oder auf Watte, kann das Zufächern und Einatmen die einsetzenden Symptome lindern. Meist wird diese Methode auf Schiffen in asiatischen Ländern angewandt, da es eine kostengünstige und wirkungsvolle Methode ist.

3. Homöopathische Mittel:

Die Wirkung von Kügelchen, sog. Globuli, ist durch Erfahrungsberichte bereits belegt. Allerdings sollte mit der Einnahme schon präventiv oder zeitnah nach den ersten Beschwerden begonnen werden, da die Wirksamkeit sonst eingeschränkt sein könnte. Für die Bestimmung des richtigen Präparates und der Dosierung sollte der Hausarzt, Heilpraktiker oder Apotheker zurate gezogen werden.

4. Akupunktur

Setzt ein erfahrener Akupunkteur die Nadeln, kann das sehr wirkungsvoll gegen die Seekrankheit sein. Dies kann vorweg als Dauernadel oder auch erst beim Auftreten der ersten Symptome geschehen. Zusätzlich hat auch Akupressur positive Einflüsse auf den Krankheitsverlauf. Im Vorfeld, oder auch auf größeren Schiffen, kann das sog. Akupressurband gekauft werden. Dieses wird am Handgelenk getragen und erzielt durch einen kontinuierlichen Reiz gute Resultate.

5. Kaugummi Superpep

Dieser Kaugummi ist rezeptfrei in der Apotheke zu erhalten. Die Wirkstoffe wirken auf das Brechzentrum und hemmen die Histaminrezeptoren. Dennoch sollten sie mit einem Arzt oder Apotheker über eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Präparaten sprechen.

6. Seekrankheitspflaster

Das Pflaster wird hinter dem Ohr angebracht. Der Wirkstoff Anticholinergikum sorgt für eine Linderung der Symptome. Allerdings sollte bedacht werden, dass das Pflaster Nebenwirkungen hat, wie z.B. die Beeinträchtigung der Wahrnehmung, und dass es starke Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen hervorruft. Es ist also ratsam vorab mit dem Arzt oder Apotheker klären, ob die Benutzung bedenkenlos stattfinden kann.

7. Medikamente

Die meisten Mittel gegen Seekrankheit haben Müdigkeit als Nebenwirkung. Hier sollte abgewogen werden, wie hoch das Leiden durch die Symptome ist und ob man Benommenheit und Schläfrigkeit dafür in Kauf nehmen möchte. Unbedingt sollte Rat beim Arzt oder Apotheker eingeholt werden, um eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Mitteln auszuschließen.

Kommt es zu vermehrtem Erbrechen, helfen auch Tabletten in Schluckform nicht. Dann muss zu Zäpfchen gegriffen werden.

Sie sehen: Man kann einiges tun, um die Beschwerden zu lindern. Häufig hilft schon die Aussicht auf die nächsten Tage. In den meisten Fällen legen sich die Symptome relativ schnell, da der Körper sich an den Wellengang gewöhnt. Dies ist auch der Grund dafür, weshalb man bei einem anschließenden Landgang das Gefühl hat, die Erde würde schwanken.

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