PDCAAS
Protein digestibility-corrected amino acid score
Der PDCAAS wird von der WHO (World Health Organization) anerkannt und als bevorzugte Methode angesehen, um die Qualität eines Nahrungsmittelproteins zu messen.
Grundlagen des PDCAA Score
Der PDCAA Score gibt Aufschluss darüber, wie gut der menschliche Organismus aufgenommene Nahrungsmittelproteine in körpereigenes Eiweiß umbauen kann.
Da das Aminosäureprofil der Nahrungsproteine nie identisch mit dem Aminosäureprofil der Körperproteine ist, spricht man davon, dass diese eine „geringere Qualität“ haben. Die Menge an Aminosäuren, die im Nahrungsprotein enthalten ist, ist dabei nicht limitierend für die Proteinsynthese. Limitierend ist die Konzentration der Aminosäure, die das größte Defizit in Bezug auf den Bedarf aufweist. Diese wird als limitierende Aminosäure bezeichnet. Ist eine limitierende Aminosäure aufgebraucht, kann der Körper keine weiteren körpereigenen Proteine bilden. Ihm fehlt dann, ähnlich wie bei einem Puzzle, der passende Baustein.
Dies resultiert aus der Tatsache, dass der Mensch Aminosäuren nur soweit in körpereigenes Eiweiß umbauen kann, wie die geringste Menge einer Aminosäure vorhanden ist. Wie bei der biologischen Wertigkeit dient auch hier das Hühnerei als Referenzwert von 100 (bzw. 1,0).
Ein vereinfachtes Beispiel zum besseren Verständnis
In nachfolgendem Beispiel gehen wir davon aus, dass der Körper von jeder der drei aufgenommenen Aminosäuren genau gleich viel für den Aufbau von Körperprotein benötigt. Wir gehen zudem davon aus, dass es sich um essentielle (nicht selber produzierbare) Aminosäuren handelt.
Aufnahme der Aminosäure x: 13,8 Gramm
Aufnahme der Aminosäure y: 5,4 Gramm
Aufnahme der Aminosäure z: 9,7 Gramm
Somit könnte man 5,4 Gramm jeder zugeführten Aminosäure verarbeiten, da die Aminosäure y nur in limitierender Menge vorhanden ist.
PDCAAS versus Biologische Wertigkeit
Bei der Bestimmung des digestibility-corrected AAS wird, im Unterschied zur biologischen Wertigkeit, der Verdauungsprozess mitberücksichtigt, da hierbei ein Teil des aufgenommenen Eiweißes nicht verarbeitet werden kann. Dabei bezieht sich der ermittelte Wert auf den Bedarf eines Kleinkindes. Der Referenzwert bleibt das Vorkommen der limitierten Aminosäure im Hühnerei.
Dazu ein weiteres Beispiel:
100 Gramm Eier enthalten rund 910 mg der Aminosäure Lysin. Weizen hingegen weist bei der gleichen Menge einen Anteil von 380 mg Lysin auf. Da der menschliche Organismus pflanzliches Eiweiß prinzipiell schlechter verwerten kann, als tierisches, wird dem Weizen eine Proteinverdaulichkeit von 0,9 zugeordnet.
Dadurch ergibt sich folgende Formel zur Berechnung des PDCAAS-Wertes von Weizen:
380 / 910 x 0,9 = 0,38
Tabelle mit PDCAAS Werten
Nachfolgend finden Sie die PDCAAS Werte ausgewählter Lebensmittel
Eiklar: 1,00
Molke: 1,00
Rindfleisch: 0,92
Sojabohnen: 0,91
Kichererbsen: 0,78
Früchte: 0,76
Schwarze Bohnen: 0,75
Gemüse: 0,73
Getreide: 0,59
Erdnüsse: 0,52
Weizen: 0,42
Vergleicht man also die Messmethode der biologischen Wertigkeit mit dem jeweiligen PCDAAS-Wert, so ergeben sich zum Teil große Unterschiede. Dies liegt daran, dass der Verdauungsfaktor des menschlichen Organismus bei der PCDAAS-Methode mitberücksichtigt wird.