Postactivation Potentiation: Definition & Erklärung

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Postactivation Potentiation ist bekannt als das Phänomen, dass im Anschluss an eine hochintensive Kontraktion eines Muskels eine gesteigerte Muskelleistung abgerufen werden kann. Der Postactivation Potentiation Effekt konnte in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen belegt werden – spielt aber ebenso  in der Trainings- und Wettkampfpraxis eine bedeutsame Rolle. So lassen sich durch bestimmte Konditionierungsaktivitäten Leistungssteigerungen bei Sprints, Sprüngen und Würfen erreichen.

Postactivation Potentiation

Nachweis des Postactivation Potentiation Effektes

Unter Laborbedingungen gelang mehrfach der Nachweis, dass es infolge einer willkürlichen Maximalkontraktion eines Muskels zu einer Steigerung der Muskelleistung kam.

Dabei wurden vor und nach einer willkürlichen Kontraktion Muskelzuckungen mittels der peripheren Nervenstimulation ausgelöst. Die erzeugte Kraft als auch die Kraftanstiegsrate waren nach der Maximalkontraktion höher als zuvor.

Wie kann man den Postactivation Potentiation Effekt hervorrufen?

Die Aktivitäten zum Auslösen des Postactivation Potentiation Effektes werden als Konditionierungsaktivität bezeichnet. Nahezu jede moderate bis intensive Willkürbewegung kann den Postactivation Potentiation Effekt hervorrufen. Je intensiver die Konditionierungsaktivität ist, desto höher ist der Postactivation Potentiation Effekt. Häufig werden isometrische Maximalkontraktionen als Konditionierungsaktivität verwendet. Für die untere Extremität bieten sich aber auch repetitive reaktive Sprünge an – sogenannte Hoppings.

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Wie lang hält der Postactivation Potentiation Effekt an?

Der zeitliche Verlauf des Postactivation Potentiation Effektes wurde in mehreren Studien untersucht. Unabhängig von der Art der Konditionierungsaktivität wurde gezeigt, dass der Effekt direkt nach der Konditionierungsaktivität am höchsten war und anschließend nahezu exponentiell abfiel. Direkt nach der Konditionierungsaktivität sind allerdings auch die höchsten ermüdungsbedingten Leistungsminderungen zu erwarten. Daher kann vermutet werden, dass eine spezifische Pausenlänge zwischen Konditionierungsaktivität und der darauffolgenden Zielbewegung existiert, in der maximale Netto-Leistungssteigerungen zu erwarten sind.

Kann man sich den Postactivation Potentiation Effekt in der Praxis zu Nutze machen?

Es liegen zahlreiche Befunde vor, die belegen, dass es infolge von Konditionierungsaktivitäten zu Leistungssteigerungen in schnellkräftigen und reaktiven Bewegungen (z. B. Würfe, Sprünge oder Sprints) kommt. In einigen Studien wurden hingegen keine Veränderungen oder sogar Leistungseinbußen beobachtet. Die kontroverse Studienlage ist wahrscheinlich zu einem großen Teil darauf zurückzuführen, dass Konditionierungsaktivitäten sowohl leistungssteigernde Effekte als auch zugleich leistungsmindernde Ermüdungsprozesse hervorrufen. Netto-Leistungssteigerungen kommen demnach nur dann zustande, wenn die Leistungssteigerung durch den Postactivation Potentiation Effekt größer ist als die Leistungsminderung durch die Ermüdung.

Hodgson, M., Docherty, D. & Robbins, D. Post-Activation Potentiation. Sports Med 35, 585–595 (2005). https://doi.org/10.2165/00007256-200535070-00004

SALE, D.G. Postactivation potentiation: Role in human performance. Exerc. Sport Sci. Rev., Vol. 30, No. 3, pp. 138–143, 2002.

Sale D Postactivation potentiation: role in performance
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