Der Glykämische Index - kurz GI - ist ein Maß dafür, wie schnell und wie stark ein kohlenhydrathaltiges Lebensmittel deinen Blutzuckerspiegel ansteigen lässt.
Je höher der GI, desto rasanter schießt der Zucker ins Blut. Glukose selbst, also der reine Traubenzucker, dient hier als Referenzwert mit einem GI von 100.
Lebensmittel mit einem hohen Glykämischen Index –wie beispielsweise Weißbrot, Kornflakes oder süße Limonade – lassen den Blutzucker schnell in die Höhe schnellen. Das klingt erstmal energiegeladen, ist aber auf Dauer wenig stabilisierend.
Im Gegensatz dazu führen Lebensmittel mit einem niedrigen GI – wie Hülsenfrüchte, Haferflocken oder Vollkornprodukte – zu einem deutlich langsameren und gleichmäßigeren Anstieg des Blutzuckerspiegels.
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Form des Lebensmittels
Es ist nicht nur die Art der Kohlenhydrate, die zählt. Auch die Form des Lebensmittels spielt eine Rolle: Flüssiges wird schneller verdaut als Festes.
Verarbeitung des Lebensmittels
Die Verarbeitung ist ebenfalls entscheidend – je stärker ein Lebensmittel zerkleinert, gegart oder zerkocht ist, desto einfacher kann der Körper die enthaltenen Kohlenhydrate aufspalten. Und das wirkt sich wiederum auf den Blutzuckerspiegel aus.
Magenentleerung
Aber damit nicht genug: Auch Fett, Eiweiß und Ballaststoffe haben ein Wörtchen mitzureden. Sie verzögern die Magenentleerung und somit die Aufnahme der Kohlenhydrate – der Blutzuckeranstieg fällt also flacher aus. Ein Apfel mit Nüssen hat also eine ganz andere Wirkung als purer Apfelsaft.
Reifegrad des Lebensmittels
Selbst der Reifegrad spielt mit: Eine grüne Banane enthält noch viel resistente Stärke und hat daher einen niedrigeren GI als eine vollreife, süße Banane, bei der die Stärke bereits in Zucker umgewandelt wurde.
In der Praxis unterscheidet man drei GI-Bereiche:
Ursprünglich wurde der Glykämische Index übrigens für Menschen mit Diabetes entwickelt – heute nutzen ihn auch viele gesundheitsbewusste Menschen, um ihre Ernährung „blutzuckerschonender“ zu gestalten.
In der nachfolgenden Tabelle findest du einige Lebensmittel und deren Glycämischen Index Wert:
Lebensmittel |
Glykämischer Index |
Glukose |
100 |
Cornflakes |
84 |
Pommes Frites |
75 |
Weißbrot |
70 |
Vollkorn-Weizenbrot |
69 |
Saccharose |
54 |
Pumpernickel |
51 |
Reis (Parboiled) |
44 |
Apfel |
38 |
Linsen |
30 |
Milch |
27 |
Fruchtzucker |
23 |
Kohlenhydrathaltige Lebensmittel, die vom Körper schnell abgebaut werden und einen raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels verursachen, haben einen hohen GI-Wert.
Einige Lebensmittel mit hohem GI sind:
Lebensmittel mit niedrigem Glykämischen Index werden langsamer abgebaut und bewirken einen allmählichen Anstieg des Blutzuckerspiegels im Laufe der Zeit.
Einige Beispiele sind:
Einige Lebensmittel mit niedrigem Glykämischen Index, wie z. B. Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Bohnen und Linsen, sind Lebensmittel, die wir im Rahmen einer gesunden, ausgewogenen Ernährung zu uns nehmen sollten.
Lebensmittel mit einem hohen Glykämischen Index sind aber nicht unbedingt ungesund, und nicht alle Lebensmittel mit einem niedrigen Glykämischen Index sind gesund.
So sind zum Beispiel Wassermelone und manchmal Pastinaken Lebensmittel mit hohem Glykämischen Index, während Schokoladenkuchen einen niedrigeren Glykämischen Index Wert hat.
Außerdem verlangsamen Lebensmittel, die Fett und Eiweiß enthalten oder mit diesen zubereitet werden, die Aufnahme von Kohlenhydraten, wodurch ihr Glykämischer Index Wert sinkt.
So haben beispielsweise Chips einen niedrigeren Glykämischen Index als Kartoffeln, die ohne Fett gekocht werden. Chips enthalten jedoch viel Fett und sollten in Maßen verzehrt werden.
Lebensmittel mit niedrigem Glykämischen Index, die den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen und abfallen lassen, können dazu beitragen, dass du dich länger satt fühlst. Das kann dazu beitragen, deinen Appetit zu zügeln und kann nützlich sein, wenn du versuchst, abzunehmen.
Wie bereits erwähnt, sind jedoch nicht alle Lebensmittel mit einem niedrigen Glykämischen Index gesund. Daher ist der Glykämische Index allein keine gute Methode, um zu entscheiden, ob Lebensmittel oder Lebensmittelkombinationen bei der Gewichtsabnahme vorteilhaft sind.
Der Glykämische Index kann für Menschen mit Typ-2-Diabetes nützlich sein, weil der Verzehr von Lebensmitteln mit niedrigem Glykämischen Index zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels beitragen kann.
Allerdings müssen auch andere Faktoren berücksichtigt werden. Die Forschung hat gezeigt, dass die Menge der verzehrten Kohlenhydrate und nicht ihr Glykämischer Index Wert den größten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel nach den Mahlzeiten hat.
Wissens-Upgrade: Gratis Webinar zum Thema Basics der gesunden Ernährung
Der glykämische Index (GI) ist eine Maßzahl, die anzeigt, wie schnell und wie stark ein bestimmtes kohlenhydrathaltiges Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt.
Der der glykämische Index ist wichtig, weil er Auskunft darüber gibt, wie schnell Kohlenhydrate ins Blut aufgenommen werden und wie stark der Blutzuckerspiegel daraufhin ansteigt. Dies kann Auswirkungen auf dein Energielevel und dein Hungergefühl haben.
Der der glykämische Index wird berechnet, indem die Kohlenhydrataufnahme eines bestimmten Lebensmittels mit der Kohlenhydrataufnahme des Referenzlebensmittels Glukose verglichen wird.
Ein hoher der glykämischer Index Wert bedeutet, dass ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel schnell und stark ansteigen lässt.
Ein niedriger der glykämischer Index Wert bedeutet, dass ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel langsam und gering ansteigen lässt.
Ja, der der glykämische Index kann von Person zu Person unterschiedlich sein, abhängig von Faktoren wie Alter, Geschlecht, körperlicher Aktivität und gesundheitlichen Bedingungen.
Ja, der der glykämische Index kann von Lebensmittel zu Lebensmittel unterschiedlich sein, abhängig von Faktoren wie Art und Menge der enthaltenen Kohlenhydrate, Verarbeitungsgrad und Art der begleitenden Nährstoffe (z.B. Fett, Protein, Ballaststoffe).
NHS: What is the glycaemic index (GI)? https://www.nhs.uk/common-health-questions/food-and-diet/what-is-the-glycaemic-index-gi/